Zurueck aus Polen hat uns im Buero irgendwie alle die "post-event-pre-xmas"-Depression eingeholt und es ist ziemlich die Luft raus. Wie gut, dass es bis zum offiziellen Ende des Arbeitsjahrs nur noch ein paar Tage sind! Immerhin haben wir es noch geschafft, ein internes Planungsmeeting hinter uns zu bringen. Stattgefunden hat das ganze im Swiss Club in Bukit Timah, einer Gegend in der lauter Villen und fette Haeuser stehen. Entsprechend "posh" ist auch der Swiss Club, mit Pool, Tennisplaetzen, Clubhaus, Plastik-Kuehen vor der Tuer, etc. Ich persoenlich fand den Kicker und die Speisekarte am besten: Wienerschnitzel und Kaesespaetzle - das findet man hier nicht ueberall! :) Ausserdem gabs sowas aehnliches wie Plaetzchen, auch lecker. Warum die Schweizer hier ihren eigenen Countryclub (komplett mit Schule) brauchen, ist mir allerdings nicht ganz klar. Aber was solls, war halt mal was anderes ;)
Abgesehen von der Weihnachtsdeko, die einem ueberall entgegen leuchtet, haelt sich die weihnachtliche Stimmung allerdings sehr in Grenzen. Das Klima ist einfach das falsche, auch wenn es inzwischen aufgrund der Regenzeit gar nicht mal mehr soo heiss ist - laue 25 Grad ;) Da sind die Muetzen, Schals und Handschuhe natuerlich besser in Deutschland aufgehoben, genauso wie die vorweihnachtliche Stimmung...
Bevor es in den Heimaturlaub geht, steht noch ein bisschen Arbeit an, ein paar Geschenke besorgen und gaanz viel Vorfreude auf Weihnachten und Silvester in Muenchen - wer haette gedacht, dass es doch sowas wie Heimweh gibt!
ein muenchner kindl auf grosser reise - ob das wohl gut geht? wie es mir so ergeht und was ich am anderen ende der welt so erlebe steht hier
17 Dezember 2008
05 Dezember 2008
hin und her beim COP 14
Der Tag heute ist ganz schoen zerrissen und vor lauter Meetings vor und zurueck ist man leider selten ganz bei der Sache. Fruehmorgens gehts los, diesmal mit Rauhreif auf den Baeumen und dickem Nebel, fast sieht man die Strasse nicht. Riesenschlange an der Registrierung, man merkt, dass mehr und mehr Leute fuer die zweite Woche anreisen. Ich will zu einem Side-Event zu REDD, weil das ein Thema fuer unseren naechsten Roundtable ist. Leider ist der Raum so voll, das man nur gequetscht stehen kann und ausserdem sind die Praesentationen zu Case Studies in Suedamerika und Afrika - nicht meine Baustelle.
Also such ich mir einen anderen Event aus dem Programm und lande schliesslich mal wieder im EU Pavillion bei Climate Crunch. Hier sind die NGO-Vertreter und Aktivisten aus dem globalen Sueden und machen teilweise sehr deutlich ihrem Frust ueber die Industriestaaten und ihre leeren Versprechungen, die meist auch noch von Eigennutz gepraegt sind, deutlich. Geworben wird intensiv fuer eine globale oeffentliche Kampagne um in Kopenhagen naechstes Jahr einen sozial gerechten Deal zu erzielen. Der Kampf gegen den Klimawandel sei mehr und mehr ein Thema fuer die Entwicklungszusammenarbeit und nicht mehr auf den Umweltschutz beschraenkt. Gleichzeitig wird immer mehr Geld vom Entwicklungshilfe-Budget abgezogen und fuer Klimawandel-Massnahmen eingesetzt. Die (berechtigte) Kritik lautet: Wenn die Wallstreet ueber Nacht mit Milliarden-Paketen gerettet werden kann, wieso soll es dann nicht möglich sein, das gleiche im Kampf gegen den Klimawandel und die Rettung der Erde zu tun? Gute Frage. Naechste Frage. Soviel Idealismus ist sicherlich bewundernswert, allerdings darf man auch an der Umsetzbarkeit von solch radikalen Ideen in einem globalen Forum wie der UNFCCC zweifeln.
Zum Mittagessen sind wir mit dem Rektor der AMU verabredet. Zunaechst duerfen wir einen Blick in die wunderschöne Aula der Uni werfen und kurz auch den Veranstaltungssaal sehen. Dort wird eifrig geprobt, denn naechste Woche wird Al Gore hier erwartet um die Ehrendoktorwuerde verliehen zu bekommen. Das Mittagessen ist reichlich und endlich haben wir auch mal die Gelegenheit, typisch polnische Küche zu probieren. Dann geht es im trüben Regenwetter wieder zurueck zum Konferenzzentrum und dort zum naechsten Side-Event. Ich entscheide mich fuer eine Praesentation der DG Research, leider kann ich nicht bis zum Ende bleiben, da wir schon wieder zum naechsten Meeting verabredet sind. Vor lauter hin und her Gelaufe bleibt einfach keine Zeit, sich einem Thema wirklich zu widmen, das ist schon ein bisschen schade. Aber muss wohl so sein. Heute abend gibt es noch eine Podiumsdiskussion im Rahmen des IGES-Special-Events Day, meine Kollegin spricht zu "Civil Society Activities to tackle Climate Change" und ich habe keine Lust, noch mehr hin und her zu laufen und bleibe deshalb auch da, bevor es spaeter dann in die "Stadt" geht um den wohl verdienten Feierabend zu geniessen.
Also such ich mir einen anderen Event aus dem Programm und lande schliesslich mal wieder im EU Pavillion bei Climate Crunch. Hier sind die NGO-Vertreter und Aktivisten aus dem globalen Sueden und machen teilweise sehr deutlich ihrem Frust ueber die Industriestaaten und ihre leeren Versprechungen, die meist auch noch von Eigennutz gepraegt sind, deutlich. Geworben wird intensiv fuer eine globale oeffentliche Kampagne um in Kopenhagen naechstes Jahr einen sozial gerechten Deal zu erzielen. Der Kampf gegen den Klimawandel sei mehr und mehr ein Thema fuer die Entwicklungszusammenarbeit und nicht mehr auf den Umweltschutz beschraenkt. Gleichzeitig wird immer mehr Geld vom Entwicklungshilfe-Budget abgezogen und fuer Klimawandel-Massnahmen eingesetzt. Die (berechtigte) Kritik lautet: Wenn die Wallstreet ueber Nacht mit Milliarden-Paketen gerettet werden kann, wieso soll es dann nicht möglich sein, das gleiche im Kampf gegen den Klimawandel und die Rettung der Erde zu tun? Gute Frage. Naechste Frage. Soviel Idealismus ist sicherlich bewundernswert, allerdings darf man auch an der Umsetzbarkeit von solch radikalen Ideen in einem globalen Forum wie der UNFCCC zweifeln.
Zum Mittagessen sind wir mit dem Rektor der AMU verabredet. Zunaechst duerfen wir einen Blick in die wunderschöne Aula der Uni werfen und kurz auch den Veranstaltungssaal sehen. Dort wird eifrig geprobt, denn naechste Woche wird Al Gore hier erwartet um die Ehrendoktorwuerde verliehen zu bekommen. Das Mittagessen ist reichlich und endlich haben wir auch mal die Gelegenheit, typisch polnische Küche zu probieren. Dann geht es im trüben Regenwetter wieder zurueck zum Konferenzzentrum und dort zum naechsten Side-Event. Ich entscheide mich fuer eine Praesentation der DG Research, leider kann ich nicht bis zum Ende bleiben, da wir schon wieder zum naechsten Meeting verabredet sind. Vor lauter hin und her Gelaufe bleibt einfach keine Zeit, sich einem Thema wirklich zu widmen, das ist schon ein bisschen schade. Aber muss wohl so sein. Heute abend gibt es noch eine Podiumsdiskussion im Rahmen des IGES-Special-Events Day, meine Kollegin spricht zu "Civil Society Activities to tackle Climate Change" und ich habe keine Lust, noch mehr hin und her zu laufen und bleibe deshalb auch da, bevor es spaeter dann in die "Stadt" geht um den wohl verdienten Feierabend zu geniessen.
04 Dezember 2008
Mittendrin beim COP14
Und dann ist auch schon wieder alles vorbei. Zumindest fuer mich, zumindest was den offiziellen Part angeht. Der side-event ging gut über die Bühne, alle waren zufrieden und die Speaker waren grossartig, um nicht zu sagen brilliant. Von dem üblichen Stress, der mit der Organisation einer solchen Veranstaltung verbunden ist mal abgesehen, war es also ein voller Erfolg! Fast 100 Teilnehmer, super Praesentationen und eine interessante Diskussion, was will man mehr.
Und jetzt sind wir noch 2 Tage hier und können den Zirkus hier relativ entspannt mitmachen. Nachmittags gings erstmal zur Plenarsitzung. Und die ist richtig gross. Is ja auch UN hier, und nicht nur EU oder EU-Asien. Hier sind eben alle dabei. Der Vertreter von Algerien wirbt fuer einen gemeinsamen Vorschlag der AU, Neuseeland und Kanada hoffen auf erfolgreiche Verhandlungen und Nigeria mahnt an, dass Afrika bei der Vergabe von CDM-Projekten auch berücksichtigt werden müsse, dabei gleichzeitig aber Unterstützung beim Capacity-Building braucht. Mit Abkürzungen wird dabei nur um sich geworfen und für einen Neuling wie mich ist es manchmal gar nicht so einfach der Diskussion zu folgen. Es geht um die Überprüfung des Kyoto-Protokolls, spezifisch des Artikels 9, der sich mit einer Post-2012 Lösung beschäftigt. Wir sind ja noch am Anfang der COP 14 und so ist es wohl verständlich, dass die Vertreter der Unterzeichnerstaaten erstmal ihre Standpunkte darlegen, bevor es in die Diskussion geht. Die Verhandlungen werden allerdings sehr genau beobachtet und von den Vertretern der diversen Zivilgesellschaften hier kritisch beäugt. Also mal sehen, wer heute "Fossil of the Day" wird....
Und jetzt sind wir noch 2 Tage hier und können den Zirkus hier relativ entspannt mitmachen. Nachmittags gings erstmal zur Plenarsitzung. Und die ist richtig gross. Is ja auch UN hier, und nicht nur EU oder EU-Asien. Hier sind eben alle dabei. Der Vertreter von Algerien wirbt fuer einen gemeinsamen Vorschlag der AU, Neuseeland und Kanada hoffen auf erfolgreiche Verhandlungen und Nigeria mahnt an, dass Afrika bei der Vergabe von CDM-Projekten auch berücksichtigt werden müsse, dabei gleichzeitig aber Unterstützung beim Capacity-Building braucht. Mit Abkürzungen wird dabei nur um sich geworfen und für einen Neuling wie mich ist es manchmal gar nicht so einfach der Diskussion zu folgen. Es geht um die Überprüfung des Kyoto-Protokolls, spezifisch des Artikels 9, der sich mit einer Post-2012 Lösung beschäftigt. Wir sind ja noch am Anfang der COP 14 und so ist es wohl verständlich, dass die Vertreter der Unterzeichnerstaaten erstmal ihre Standpunkte darlegen, bevor es in die Diskussion geht. Die Verhandlungen werden allerdings sehr genau beobachtet und von den Vertretern der diversen Zivilgesellschaften hier kritisch beäugt. Also mal sehen, wer heute "Fossil of the Day" wird....
Poznan, UNFCCC, COP14
Polen empfaengt uns nach 20-stuendiger Reise kalt, aber freundlich. Studentenabholservice vom Flughafen, stundenlange Fahrt ueber die wohl mit EU-Strukturfonds finanzierte, frisch geteerte Autobahn ueber brettelflaches Land bis zum Gaestehaus der AMU, ein altehrwuerdiges, dabei umfassend renoviertes Herrenhaus. Der Empfang ist herzlich, die Zimmer nett, nur die Zeit zum Ausruhen bleibt knapp. Nach einer knappen Stunde geht es wieder ins Auto und zurueck nach Poznan, Termin zur Lagebesprechung mit unseren Consultants. Die Rueckfahrt zieht sich hin, frueh wird es hier dunkel, das hatte ich zwar nicht vergessen, aber ungewohnt ist es allemal, nach 3 Monate in den Tropen. Und kalt. Aber das hatte ich ja schon erwaehnt ;)
Zum Termin kommen wir fast eine Stunde zu spaet, der Feierabendverkehr und die doch sehr lange Strecke haben ihr Uebriges dazu getan, aber dann ist es endlich geschafft und wir betreten nach Fotosession an der Registrierung die Messehallen und treffen unsere japanisch-schweizerischen Experten am Eingang. Durch ein Gewirr von Etagen, Treppen, Ecken und Hallen gelangen wir schliesslich ins RINGO-Buero und schon auf dem Weg dorthin wird klar, dass es doch noch einige last-minute Aenderungen fuer unseren Side-Event am naechsten Tag gibt. Ein Speaker ist kurzfristig abgereist, der Chair und ein Panelist kommen nicht aus Bangkok weg, und das Catering ist auch noch nicht bestaetigt. Und mit dem Raum ist der Chefwissenschaftler auch nicht zufrieden, aber da kann man nun wenig tun. Erstmal gucken gehen, und so schlimm finden wir es gar nicht. Im EU-Pavilion, schoen gruen und lila, das ist doch schon mal was.
Ersatz fuer den Chairman ist schliesslich auch gefunden, nur die Praesentation muessen wir wohl ausfallen lassen und das Panel muss mit 3 statt 4 Speakern auskommen. Der Verlust ist zu verkraften. Bleibt zu hoffen, dass alles glatt geht. Im EU Pavilion ist es warm und die Sessel sind gemuetlich, ausserdem gibt es W-Lan, dafuer kann ich mich natuerlich immer begeistern. Und so gibts erstmal ne Emailsession bevore es auf die Suche nach unseren vorausgeschickten Paketen geht. Aber auch die sind schnell gefunden und dann kommen auch schon die Nachzuegler, und im eiskalten und stockdunklen polnischen Abend geht es dann um die Ecke zum Abendessen, Pizza steht auf dem Speiseplan. Irgendwie ist aber hier abends ein bisschen der Hund begraben, oder vielleicht sind wir auch einfach in der falschen Ecke, auf alle Faelle ist um Acht, als wir das Lokal verlassen, so gut wie niemand mehr unterwegs.
So machen wir uns also auf den langen Heimweg und sind nach der doch etwas anstrengenden Reise dermassen erschoepft, dass unser Fahrer eine schlafende Fracht durch die Nacht kutschiert und schliesslich sicher im Gaestehaus abliefert. Morgen gehts frueh raus, damit wir auch rechtzeitig am Messegelaende sind und vom Tag moeglichst viel mitkriegen!
Zum Termin kommen wir fast eine Stunde zu spaet, der Feierabendverkehr und die doch sehr lange Strecke haben ihr Uebriges dazu getan, aber dann ist es endlich geschafft und wir betreten nach Fotosession an der Registrierung die Messehallen und treffen unsere japanisch-schweizerischen Experten am Eingang. Durch ein Gewirr von Etagen, Treppen, Ecken und Hallen gelangen wir schliesslich ins RINGO-Buero und schon auf dem Weg dorthin wird klar, dass es doch noch einige last-minute Aenderungen fuer unseren Side-Event am naechsten Tag gibt. Ein Speaker ist kurzfristig abgereist, der Chair und ein Panelist kommen nicht aus Bangkok weg, und das Catering ist auch noch nicht bestaetigt. Und mit dem Raum ist der Chefwissenschaftler auch nicht zufrieden, aber da kann man nun wenig tun. Erstmal gucken gehen, und so schlimm finden wir es gar nicht. Im EU-Pavilion, schoen gruen und lila, das ist doch schon mal was.
Ersatz fuer den Chairman ist schliesslich auch gefunden, nur die Praesentation muessen wir wohl ausfallen lassen und das Panel muss mit 3 statt 4 Speakern auskommen. Der Verlust ist zu verkraften. Bleibt zu hoffen, dass alles glatt geht. Im EU Pavilion ist es warm und die Sessel sind gemuetlich, ausserdem gibt es W-Lan, dafuer kann ich mich natuerlich immer begeistern. Und so gibts erstmal ne Emailsession bevore es auf die Suche nach unseren vorausgeschickten Paketen geht. Aber auch die sind schnell gefunden und dann kommen auch schon die Nachzuegler, und im eiskalten und stockdunklen polnischen Abend geht es dann um die Ecke zum Abendessen, Pizza steht auf dem Speiseplan. Irgendwie ist aber hier abends ein bisschen der Hund begraben, oder vielleicht sind wir auch einfach in der falschen Ecke, auf alle Faelle ist um Acht, als wir das Lokal verlassen, so gut wie niemand mehr unterwegs.
So machen wir uns also auf den langen Heimweg und sind nach der doch etwas anstrengenden Reise dermassen erschoepft, dass unser Fahrer eine schlafende Fracht durch die Nacht kutschiert und schliesslich sicher im Gaestehaus abliefert. Morgen gehts frueh raus, damit wir auch rechtzeitig am Messegelaende sind und vom Tag moeglichst viel mitkriegen!
17 November 2008
sleepless in singapore
Samstag abend, mir tun die Fuesse weh und heiss is mir auch. Aber hilft nix, ich bin verabredet zum Kino. German Filmfest is on, und wir wollen uns "Die Faelscher" anschauen. Obwohl der Film schon lange ausverkauft ist, sind wir mal optimistisch. Aber erst gibts noch was zu essen: Beef Rendang am Singapora Plaza. Dazu gibts Kokusnussdrink mit gruenen Nudeln. Und dann gehts ins Kino. Natuerlich ist der Film immer noch ausverkauft, die anderen Filme sind alle eher nix fuer uns, also gehts zurueck ins andere Kino und wir werden uns schliesslich einig: Tropic Thunder it is! Zwar koennen wir nicht mehr alle zusammen sitzen, aber lachen kann man ja auch allein :)
Danach gehts weiter, mehr Menschen stossen zur Gruppe und ab gehts in zwei Taxis in die Club Street. Die heisst aber nur so, denn eigentlich gehen da "die Yuppies schick essen". Wir gehen nicht essen, sondern in den Screening Room. Dort treffe ich per Zufall auf meine Mitbewohnerin mit ihrer Maedelstruppe und dann auch meinen irischen Kollegen mit seiner Freundin und vielen weiteren Iren, die alle kraeftig am feiern sind auf der Dachterasse mit Blick auf die Skyline. Obwohl es mitten in der Nacht ist, schafft auch das schlimmste hektische Gewirbel nur wenig Abkuehlung, aber so ist das eben in den Tropen. Dafuer sind die Getraenke kalt und die Gedanken frei - es geht um Solidaritaet, Globalisierung und Gerechtigkeit, grosse Themen fuer Samstag nacht, aber wer Public Policy studiert, ist fuer Diskussionen immer zu haben ;)
Irgendwann ist's dann aber auch genug, schliesslich gibt es noch einen weiteren Termin und nach einigem hin und her und auf und ab und um diverse Ecken und viele Strassen gegangen, finden wir schliesslich die "Crowd" und dann heisst es: All Blacks gegen Irland, Rugby ist angesagt und trotz der spaeten Uhrzeit (ca. 01.30 nachts) kann ich mich dafuer begeistern. Erst recht, als ein "bekanntes" Gesicht auf dem Bildschirm auftaucht: Rob Kearney. Ich erinnere mich an meinen Dublin-Besuch im letzten Jahr, das local Rugby-Match zwischen den beiden Unis und den darauffolgenden Party-Abend mit dem gesamten Team. Da war Rob auch massgeblich dran beteiligt. Und ja, so mag ich Globalisierung
Noch viel mehr mag ich Globalisierung als mich auf dem Heimweg noch ein Anruf aus Botswana erreicht, wo es dann auch schon Samstagabend ist. Und obwohl ich dann doch schon ganz schoen muede bin, reicht es noch fuer ein Update und ein bisschen Geplauder, und dann ist endlich "Gute Nacht"....
Danach gehts weiter, mehr Menschen stossen zur Gruppe und ab gehts in zwei Taxis in die Club Street. Die heisst aber nur so, denn eigentlich gehen da "die Yuppies schick essen". Wir gehen nicht essen, sondern in den Screening Room. Dort treffe ich per Zufall auf meine Mitbewohnerin mit ihrer Maedelstruppe und dann auch meinen irischen Kollegen mit seiner Freundin und vielen weiteren Iren, die alle kraeftig am feiern sind auf der Dachterasse mit Blick auf die Skyline. Obwohl es mitten in der Nacht ist, schafft auch das schlimmste hektische Gewirbel nur wenig Abkuehlung, aber so ist das eben in den Tropen. Dafuer sind die Getraenke kalt und die Gedanken frei - es geht um Solidaritaet, Globalisierung und Gerechtigkeit, grosse Themen fuer Samstag nacht, aber wer Public Policy studiert, ist fuer Diskussionen immer zu haben ;)
Irgendwann ist's dann aber auch genug, schliesslich gibt es noch einen weiteren Termin und nach einigem hin und her und auf und ab und um diverse Ecken und viele Strassen gegangen, finden wir schliesslich die "Crowd" und dann heisst es: All Blacks gegen Irland, Rugby ist angesagt und trotz der spaeten Uhrzeit (ca. 01.30 nachts) kann ich mich dafuer begeistern. Erst recht, als ein "bekanntes" Gesicht auf dem Bildschirm auftaucht: Rob Kearney. Ich erinnere mich an meinen Dublin-Besuch im letzten Jahr, das local Rugby-Match zwischen den beiden Unis und den darauffolgenden Party-Abend mit dem gesamten Team. Da war Rob auch massgeblich dran beteiligt. Und ja, so mag ich Globalisierung
Noch viel mehr mag ich Globalisierung als mich auf dem Heimweg noch ein Anruf aus Botswana erreicht, wo es dann auch schon Samstagabend ist. Und obwohl ich dann doch schon ganz schoen muede bin, reicht es noch fuer ein Update und ein bisschen Geplauder, und dann ist endlich "Gute Nacht"....
11 November 2008
Inselausflug
Liebe Freunde der Hitzn, Indonesien macht dem Ausflugsangebot von 59,76 EUR Konkurrenz. Da war doch glatt ein Inselwochenende auf Bintan mit speedboat-Faehrueberfahrt inklusive romantischer Sonnenuntergangsstimmung und Singapore-Dschunken-Skyline, Uebernachten in shady shacks DIREKT am Strand plus Bootsausflug auf die unbewohnte Kokosnuss-Insel drin!
Ich bin ziemlich begeistert - auch wenn die Ausflugscrew natuerlich nicht mit der Tetra-Task-Force & Friends zu vergleichen ist. Da gab es eine bunt-gemischte Gruppe Wissenschaftler aus aller Herren Laender, ein paar amerikanische Studenten, eine einsame daenische Travellerin und jede Menge locals, die uns wunderbar versorgt haben. Spass hatten wir schon, auch wenn sich ungefaehr jeder an den fiesen Felsen im Sand die Fuesse verletzt hat...aber das gehoert wohl auch dazu.
Zurueck in Singapore gibt es natuerlich schon Plaene fuer die naechsten Trips, aber bis dahin muss erst mal noch ein bisschen gearbeitet werden...
Ich bin ziemlich begeistert - auch wenn die Ausflugscrew natuerlich nicht mit der Tetra-Task-Force & Friends zu vergleichen ist. Da gab es eine bunt-gemischte Gruppe Wissenschaftler aus aller Herren Laender, ein paar amerikanische Studenten, eine einsame daenische Travellerin und jede Menge locals, die uns wunderbar versorgt haben. Spass hatten wir schon, auch wenn sich ungefaehr jeder an den fiesen Felsen im Sand die Fuesse verletzt hat...aber das gehoert wohl auch dazu.
Zurueck in Singapore gibt es natuerlich schon Plaene fuer die naechsten Trips, aber bis dahin muss erst mal noch ein bisschen gearbeitet werden...
05 November 2008
3 Bayern in Singapore
Noch nicht mal 6 Wochen hier und schon Fremdenfuehrer spielen, ein Spass! Da macht man dann so tolle Sachen wie eine Tempeltour (hinduistisch-taoistisch-buddhistisch-egoistisch ;-), und innerhalb von 5 Minuten mal eben schnell von China (Town) nach (Little) India fahren, das an diesem Tag ganz schoen gross und vor allen Dingen ziemlich ueberbevoelkert war. Aber war ja auch Divali und nachdem wir ja letztes Jahr um die Zeit im echten Indien waren, waren wir auf einiges gefasst. Nur den Herrn Fischinger hats kurz gerissen, weil mit so vielen Indern hatte er wohl nicht gerechnet. Als wir uns dann auch noch durch das Gewuehle im Divali-Market geschoben hatten, war es dringend Zeit fuer eine Pause und dafuer war das vegetarische, auf Bananenblatt servierte suedindische Mahl gerade recht. Danach gings dann zurueck in die bekannte Zivilisation auf ein paar Absacker am Clarke Quay, schwer beeindruckt, aber auch ganz froh, wieder ein bisschen weniger Leute um sich rum zu haben.
Am naechsten Tag ging es dann endlich ins Freizeitparadis Sentosa. Mit der Seilbahn, wie es sich fuer richtige Bayern gehoert. Auch dort begegneten uns unglaublich viele Inder, die alle auf eine winzige Sandinsel stroemten und wir uns von unserem Poolplatz im Cafe del Mar die ganze Zeit fragten, wie die dort wohl alle Platz haben....Den Regen wollten wir lieber unter Wasser abwarten und den Rochen mal streicheln bevor er das naechste Mal auf dem Teller landet. Sonnenuntergang gabs dann im KM8 in super-chilliger Atmosphaere - wie in Hamburg mit ganz vielen Schiffen und einer halben Stadt draussen auf der Strasse von Malakka, aber halt um einiges waermer.
Den Rest der Woche gabs auch noch buntes Programm: Seafood-Schlacht im East Coast Park, Couch-Geburtstagsparty mit Cupcakes, Erdnuss-Sauerei im 5-Sterne-Hotel, James-Bond-Action-Plaene in der New Asia Bar, im Glashaus mit Steinen werfen, und am Ende noch die Halloween-Party auf dem Kinderspielplatz mit einigen ziemlich nackerten Maennern und einer betrunkenen Mexikanerin, bevor es dann fuer meine Gaeste weiter ging nach down under und ich mich wieder dem Buero-Alltag in Singapore widme....
Am naechsten Tag ging es dann endlich ins Freizeitparadis Sentosa. Mit der Seilbahn, wie es sich fuer richtige Bayern gehoert. Auch dort begegneten uns unglaublich viele Inder, die alle auf eine winzige Sandinsel stroemten und wir uns von unserem Poolplatz im Cafe del Mar die ganze Zeit fragten, wie die dort wohl alle Platz haben....Den Regen wollten wir lieber unter Wasser abwarten und den Rochen mal streicheln bevor er das naechste Mal auf dem Teller landet. Sonnenuntergang gabs dann im KM8 in super-chilliger Atmosphaere - wie in Hamburg mit ganz vielen Schiffen und einer halben Stadt draussen auf der Strasse von Malakka, aber halt um einiges waermer.
Den Rest der Woche gabs auch noch buntes Programm: Seafood-Schlacht im East Coast Park, Couch-Geburtstagsparty mit Cupcakes, Erdnuss-Sauerei im 5-Sterne-Hotel, James-Bond-Action-Plaene in der New Asia Bar, im Glashaus mit Steinen werfen, und am Ende noch die Halloween-Party auf dem Kinderspielplatz mit einigen ziemlich nackerten Maennern und einer betrunkenen Mexikanerin, bevor es dann fuer meine Gaeste weiter ging nach down under und ich mich wieder dem Buero-Alltag in Singapore widme....
20 Oktober 2008
highlights von der wohnungssuche
man hatte mich ja gewarnt. es koennte schwierig werden, das mit der wohnungssuche in singapore. immobilienpreise genauso hoch wie die hdb-wohntuerme, die in der ganzen stadt vorherrschen. kleine zimmer, niedrige standards und einfach generelle wohnungsnot. ich war trotzdem optimistisch. immerhin gab es im internet doch genuegend seiten, auf denen massig zimmer und wohnungen angeboten wurden.
beim ersten seltsamen incident war ich noch nicht mal in singapore angekommen. uebers internet hatte mich eine person namens "mary" per email angeschrieben und ein zimmer in der wohnung ihrer mutter mitten in chinatown zu einem spott-preis angeboten. die bilder sahen super-professionell aus und das ganze angebot war einfach zu schoen um war zu sein. meine skepsis behielt recht, als ich sie nach einer telefonnummer bzw. einem facebook-account fragte, war die kommunikation auf einmal abrupt und auf nimmer-wiedersehen beendet. was auch immer sich leute bei sowas denken.
hier angekommen, war ich guter dinge und stuerzte mich in die wohnungssuche. am anfang lief es ja noch ganz gut, zumindest die zimmer waren annehmbar, wenn auch leider viel zu weit weg vom buero und vom zentrum. das ging dann doch nicht, immerhin will ich hier ja was erleben.
dann die erste ernuechterung: ohne agent (der eine saftige gebuehr verlangt) ist hier fast nichts zu machen, weil man frueher oder spaeter automatisch bei einem dieser komischen zeitgenossen landet. bei diversen telefongespraechen mit agents bin ich dann auch zum ersten mal in beruehrung mit dem beruechtigten "singlish" gekommen - und hab tatsaechlich kein wort verstanden. schade eigentlich. aber ich haette dann doch erwartet, dass die singaporis auch ordentlich englisch sprechen. war aber meistens nicht der fall.
irgendwann war es trotzdem geschafft und ich war spaetabends mit einer agent names "alice" zur wohnungsbesichtigung verabredet. master-bedroom, eigenes bad, walk-up in der naehe von outram - klang soweit alles gut. die besichtigung war eine sache von 5 minuten, dann komplimentierte agent "alice" uns aus der wohnung. dabei wurde ich beinahe noch mit dem inder, der sich ebenfalls das zimmer ansehen wollte, verkuppelt. mit den anderen mitbewohnern dort sollte ich aber lieber kein wort wechseln und auf meine frage, ob denn vorgesehen sei, einen herd in der kueche zu installieren, bekam ich die freche antwort von agent "alice", ich wuerde doch arbeiten und braeuchte keinen herd, weil ich eh keine zeit zum kochen haette. den vertrag haette sie aber gleich dabei zum unterschreiben. da war der fall auch schon erledigt und die suche musste weitergehen. vom zellenartigen zimmer, dafuer mit ensuite-bad und flatscreen, neben der 4-spurigen strasse bis hin zur "executive hdb" flat mit grauenhafter innenausstattung, viel zu niedrigen decken, einem schwarz gekachelten bad OHNE fenster, felsgestein am boden und den waenden, und einer leckenden klima-anlage, war einfach viel schreckliches dabei und ich war kurz davor, den mut zu verlieren.
auch meine versuche, mir von agents helfen zu lassen, waren nicht von erfolg gekroent. zwar waren alle ganz wild darauf, mir ein zimmer oder eine wohnung zu vermitteln, aber leider durfte ich nie das sehen, was mich eigentlich interessiert haette. da wollte ich eine wohnung in der naehe von tiong bahru sehen, liess mich dann dazu ueberreden eine hdb wohnung in der naehe von clementi anzusehen und landete dann schliesslich in einer dritten wohnung, die erst vor ein paar stunden inseriert worden war, weil die andere am abend zuvor dann doch noch schnell vermietet wurde. ich fragte mich ernsthaft, was in diesem land auf dem wohnungsmarkt eigentlich so los ist.
natuerlich kann jeder, fuer den geld keine rolle spielt (weil die firma eh die wohnung bezahlt), sich eine schicke condo mit allen fisimatenten in der besten lage leisten, dabei zwischen "bali-style" oder "art-nouveau-decor" waehlen und die einzige frage ist am ende, ob man lieber im penthouse mit pool auf dem dach oder doch lieber in einer traditionell angelegten anlage mit ganzjaehrigem club-urlaub-feeling wohnen moechte. wenn man aber etwas sucht, das moeglichst guenstig, nicht zu weit weg von den wichtigsten orten im singapurischen leben und dann auch noch so ist, dass man sich darin wohlfuehlt, wird die sache schon ganz schoen schwierig.
aber mit ein bisschen zeit, der noch zu erlernenden geduld und einer prise glueck hab ich dann am ende glaub ich doch einen guten platz zum wohnen gefunden: teresaville
beim ersten seltsamen incident war ich noch nicht mal in singapore angekommen. uebers internet hatte mich eine person namens "mary" per email angeschrieben und ein zimmer in der wohnung ihrer mutter mitten in chinatown zu einem spott-preis angeboten. die bilder sahen super-professionell aus und das ganze angebot war einfach zu schoen um war zu sein. meine skepsis behielt recht, als ich sie nach einer telefonnummer bzw. einem facebook-account fragte, war die kommunikation auf einmal abrupt und auf nimmer-wiedersehen beendet. was auch immer sich leute bei sowas denken.
hier angekommen, war ich guter dinge und stuerzte mich in die wohnungssuche. am anfang lief es ja noch ganz gut, zumindest die zimmer waren annehmbar, wenn auch leider viel zu weit weg vom buero und vom zentrum. das ging dann doch nicht, immerhin will ich hier ja was erleben.
dann die erste ernuechterung: ohne agent (der eine saftige gebuehr verlangt) ist hier fast nichts zu machen, weil man frueher oder spaeter automatisch bei einem dieser komischen zeitgenossen landet. bei diversen telefongespraechen mit agents bin ich dann auch zum ersten mal in beruehrung mit dem beruechtigten "singlish" gekommen - und hab tatsaechlich kein wort verstanden. schade eigentlich. aber ich haette dann doch erwartet, dass die singaporis auch ordentlich englisch sprechen. war aber meistens nicht der fall.
irgendwann war es trotzdem geschafft und ich war spaetabends mit einer agent names "alice" zur wohnungsbesichtigung verabredet. master-bedroom, eigenes bad, walk-up in der naehe von outram - klang soweit alles gut. die besichtigung war eine sache von 5 minuten, dann komplimentierte agent "alice" uns aus der wohnung. dabei wurde ich beinahe noch mit dem inder, der sich ebenfalls das zimmer ansehen wollte, verkuppelt. mit den anderen mitbewohnern dort sollte ich aber lieber kein wort wechseln und auf meine frage, ob denn vorgesehen sei, einen herd in der kueche zu installieren, bekam ich die freche antwort von agent "alice", ich wuerde doch arbeiten und braeuchte keinen herd, weil ich eh keine zeit zum kochen haette. den vertrag haette sie aber gleich dabei zum unterschreiben. da war der fall auch schon erledigt und die suche musste weitergehen. vom zellenartigen zimmer, dafuer mit ensuite-bad und flatscreen, neben der 4-spurigen strasse bis hin zur "executive hdb" flat mit grauenhafter innenausstattung, viel zu niedrigen decken, einem schwarz gekachelten bad OHNE fenster, felsgestein am boden und den waenden, und einer leckenden klima-anlage, war einfach viel schreckliches dabei und ich war kurz davor, den mut zu verlieren.
auch meine versuche, mir von agents helfen zu lassen, waren nicht von erfolg gekroent. zwar waren alle ganz wild darauf, mir ein zimmer oder eine wohnung zu vermitteln, aber leider durfte ich nie das sehen, was mich eigentlich interessiert haette. da wollte ich eine wohnung in der naehe von tiong bahru sehen, liess mich dann dazu ueberreden eine hdb wohnung in der naehe von clementi anzusehen und landete dann schliesslich in einer dritten wohnung, die erst vor ein paar stunden inseriert worden war, weil die andere am abend zuvor dann doch noch schnell vermietet wurde. ich fragte mich ernsthaft, was in diesem land auf dem wohnungsmarkt eigentlich so los ist.
natuerlich kann jeder, fuer den geld keine rolle spielt (weil die firma eh die wohnung bezahlt), sich eine schicke condo mit allen fisimatenten in der besten lage leisten, dabei zwischen "bali-style" oder "art-nouveau-decor" waehlen und die einzige frage ist am ende, ob man lieber im penthouse mit pool auf dem dach oder doch lieber in einer traditionell angelegten anlage mit ganzjaehrigem club-urlaub-feeling wohnen moechte. wenn man aber etwas sucht, das moeglichst guenstig, nicht zu weit weg von den wichtigsten orten im singapurischen leben und dann auch noch so ist, dass man sich darin wohlfuehlt, wird die sache schon ganz schoen schwierig.
aber mit ein bisschen zeit, der noch zu erlernenden geduld und einer prise glueck hab ich dann am ende glaub ich doch einen guten platz zum wohnen gefunden: teresaville
sweet'n'scary
Singapore, Montag morgen
sweet
Nachdem mir auf dem Weg zur U-Bahn (MRT) ganz viele, adrett gekleidet und wohl je nach Aufgabengebiet in suesse Kleidchen, deren Faerbung von altrosa mit Schleifchen bis eierschale mit Goldrand reicht, gewandete Krankenschwestern entgegengetrippelt sind, begruesst mich am Eingang zur U-Bahn die nach verdaechtigen Taschen Ausschau-haltende Security-Dame mit einem breiten Laecheln, begleitet von einem herzlichen "Good Morning, Miss"
scary
Im U-Bahn-Labyrinth stroemen mir tausende verschlafene, maskenstarre Menschen in unendlichen Massen entgegen, hetzen wie ferngesteuerte Zombies und ohne aufzuschauen oder nachzudenken durch die endlosen unterirdischen Gaenge, und ich muss ausweichen, aufpassen, mich vorwaertskaempfen, um es auf den Bahnsteig zu schaffen, mich kurz vor dem abrupten schliessenden Tueren noch in die Bahn zu quetschen, nur um auf der Fahrt in immer wiederkehrenden, realistisch-eindruecklichen Kurzfilmen vor der allgegenwaertigen Gefahr eines U-Bahn-Bombers gewarnt zu werden und die U-Bahn nicht nur einmal auf dem Bildschirm in einer riesigen Explosion in Flammen aufgehen zu sehen.
sweet
Nachdem mir auf dem Weg zur U-Bahn (MRT) ganz viele, adrett gekleidet und wohl je nach Aufgabengebiet in suesse Kleidchen, deren Faerbung von altrosa mit Schleifchen bis eierschale mit Goldrand reicht, gewandete Krankenschwestern entgegengetrippelt sind, begruesst mich am Eingang zur U-Bahn die nach verdaechtigen Taschen Ausschau-haltende Security-Dame mit einem breiten Laecheln, begleitet von einem herzlichen "Good Morning, Miss"
scary
Im U-Bahn-Labyrinth stroemen mir tausende verschlafene, maskenstarre Menschen in unendlichen Massen entgegen, hetzen wie ferngesteuerte Zombies und ohne aufzuschauen oder nachzudenken durch die endlosen unterirdischen Gaenge, und ich muss ausweichen, aufpassen, mich vorwaertskaempfen, um es auf den Bahnsteig zu schaffen, mich kurz vor dem abrupten schliessenden Tueren noch in die Bahn zu quetschen, nur um auf der Fahrt in immer wiederkehrenden, realistisch-eindruecklichen Kurzfilmen vor der allgegenwaertigen Gefahr eines U-Bahn-Bombers gewarnt zu werden und die U-Bahn nicht nur einmal auf dem Bildschirm in einer riesigen Explosion in Flammen aufgehen zu sehen.
10 Oktober 2008
das erste wochenende: gp-fieber und shopping-wahn
erster eindruck von singapore: sehr modern, sehr effizient, sehr westlich und ueberaus konsumorientiert. dabei gruen, tropisch, und schon anders. aber eben nicht zu anders. also kann man sich hier durchaus zu hause fuehlen ;-)
das erste wochenende: die ganze stadt war im gp-fieber und so war die erste sightseeing-tour am samstag natuerlich auch davon gepraegt. renault-promotion auf der orchard road, free-shuttle buses zur rennstrecke, absperrungen und sicherheitszauene an allen ecken und enden, und dazwischen der versuch, die stadt kennen zu lernen. war vielleicht nicht der beste und repraesentativste zeitpunkt, dafuer aber sicherlich ein einmaliges erlebnis, ein qualifying auf dem bildschirm zu sehen und dabei die live-geraeusche der f1-wagen im hintergrund zu hoeren, weil die rennstrecke ca. 200m entfernt vorbeigeht!
am naechsten tag bin auch ich kurzzeitig dem allgemein vorherrschenden shopping-wahn verfallen und habe mich kreuz und quer und viel zu stundenlang durch das gewusel im mega-shopping-centre vivocity verlaufen - nicht ohne auch ein paar sing-dollars dort zu lassen und meine garderobe zu vervollstaendigen. immerhin bin ich hier mit nur einem koffer angekommen! das historische rennen am abend wurde auf dem heimischen bildschirm verfolgt, es kann sich ja nicht jeder ein f1-ticket leisten. vielleicht ja dann naechstes jahr...
das erste wochenende: die ganze stadt war im gp-fieber und so war die erste sightseeing-tour am samstag natuerlich auch davon gepraegt. renault-promotion auf der orchard road, free-shuttle buses zur rennstrecke, absperrungen und sicherheitszauene an allen ecken und enden, und dazwischen der versuch, die stadt kennen zu lernen. war vielleicht nicht der beste und repraesentativste zeitpunkt, dafuer aber sicherlich ein einmaliges erlebnis, ein qualifying auf dem bildschirm zu sehen und dabei die live-geraeusche der f1-wagen im hintergrund zu hoeren, weil die rennstrecke ca. 200m entfernt vorbeigeht!
am naechsten tag bin auch ich kurzzeitig dem allgemein vorherrschenden shopping-wahn verfallen und habe mich kreuz und quer und viel zu stundenlang durch das gewusel im mega-shopping-centre vivocity verlaufen - nicht ohne auch ein paar sing-dollars dort zu lassen und meine garderobe zu vervollstaendigen. immerhin bin ich hier mit nur einem koffer angekommen! das historische rennen am abend wurde auf dem heimischen bildschirm verfolgt, es kann sich ja nicht jeder ein f1-ticket leisten. vielleicht ja dann naechstes jahr...
14 September 2008
ein langer abschied
wenn man ans andere ende der welt zieht, muss man natürlich gebührend abschied nehmen. und das hab ich getan in den letzten zwei monaten - ausführlich und in aller länge.
zuerst von meiner lieben mitbewohnerin, die schon vor mir und an ein noch etwas weiteres ende der welt nach down under gezogen ist.
dann von meiner tollen wohnung in brüssel, um in eine neue, nicht weniger tolle wohnung einzuziehen.
dann erstmal urlaub, währenddessen ich abschied genommen habe von vielen "europäischen" vorstellungen, insbesondere was die soziale hängematte und alle damit verbundenen annehmlichkeiten und sicherheiten angeht.
dann - im ersten heimaturlaub und auf diversen ausflugswochenenden - erst von der alpenländischen umgebung (in erster linie salzburg), und dann auch noch gleich von einem teil meiner jugend (nein - ich werde so schnell nicht mehr zum frequency oder irgendeinem ähnlich gearteten festival fahren).
dann - nicht ohne diese super möglichkeit nochmal richtig auszunutzen - von der vorstellung, übers wochenende "mal kurz" an den lago zu jetten. bei einer sonntagmorgenlichen meditation am steg in bardolino musste ich mich kurz aber ernsthaft fragen, wie ich auf die idee komme, dass es irgendwo anders noch schöner sein könnte als hier, und die rückfahrt am wunderbar-idyllischen seeufer entlang war von dementsprechend vielen seufzern aus schwerem herzen begleitet.
dann eben von münchen: bei kaiserwetter kurz bevor die wiesn losgeht nachmittags über den viktualienmarkt durch die innenstadt vorbei am dom und theatinerkirche bis hin zum stachus. in der gewissheit: münchen ist und bleibt für mich die schönste stadt der welt.
dann von meiner wahlheimat brüssel und vielen liebgewonnenen freunden mit einer party, die bezeichnend für die letzten 2 1/2 jahre und mein leben dort war. mit tränen in den augen und doch in der gewissheit, dass es richtig, wichtig und gut ist, diese stadt (nochmal) zu verlassen und dem leben in saus und braus und sodom und gomorrha mal den rücken zu kehren.
dann - überraschend und ungeplant - von einem langen leben und lieben grossvater, mit dem ganzen chaos und schmerz, der dazu gehört, wenn ein langjähriges und autoritäres familienoberhaupt diese welt verlässt und sich alle versammeln um den - zwar lang angekündigten, aber immer noch abrupten - abschied zu verarbeiten.
dann auch von der hauptstadt, die mir als bayer zwar immer ein bisschen fremd bleiben wird, aber durchaus ihren charm hat und die ich mir für die zukunft unbedingt "warmhalten" will. verbunden mit dem ersten "richtigen" abschied - für viel zu lange und viel zu weit weg - mitten am flughafen und mit so viel gefühlen, dass man schrecklich traurig ist und doch weiss, dass alles gut werden wird und so ein gefühl von abschied eben auch dazu gehört.
und dann eben von meiner heimatstadt münchen, meinem alten leben hier, das eigentlich schon fast nicht mehr zu mir gehört - bis auf die freunde, mit denen sich (hoffentlich) nie etwas am substanziellen miteinander ändern wird, die ihre flüge für den besuch schon gebucht haben, bevor ich überhaupt wusste, wann es bei mir richtig losgeht und bei denen ich weiss, dass sie auch für mich da sind und sich für mein leben interessieren, wenn es tausende von kilometern entfernt stattfindet.
und morgen dann mal wieder endgültig oder zumindest für lange zeit von meiner heimat, von allem was ich kenne und schätze (wenn auch noch nicht genug, um mich hier zu halten).
und nächste woche dann noch von meinem europa, um aufzubrechen und viel neues zu erleben, am anderen ende der welt, in singapore eben.
zuerst von meiner lieben mitbewohnerin, die schon vor mir und an ein noch etwas weiteres ende der welt nach down under gezogen ist.
dann von meiner tollen wohnung in brüssel, um in eine neue, nicht weniger tolle wohnung einzuziehen.
dann erstmal urlaub, währenddessen ich abschied genommen habe von vielen "europäischen" vorstellungen, insbesondere was die soziale hängematte und alle damit verbundenen annehmlichkeiten und sicherheiten angeht.
dann - im ersten heimaturlaub und auf diversen ausflugswochenenden - erst von der alpenländischen umgebung (in erster linie salzburg), und dann auch noch gleich von einem teil meiner jugend (nein - ich werde so schnell nicht mehr zum frequency oder irgendeinem ähnlich gearteten festival fahren).
dann - nicht ohne diese super möglichkeit nochmal richtig auszunutzen - von der vorstellung, übers wochenende "mal kurz" an den lago zu jetten. bei einer sonntagmorgenlichen meditation am steg in bardolino musste ich mich kurz aber ernsthaft fragen, wie ich auf die idee komme, dass es irgendwo anders noch schöner sein könnte als hier, und die rückfahrt am wunderbar-idyllischen seeufer entlang war von dementsprechend vielen seufzern aus schwerem herzen begleitet.
dann eben von münchen: bei kaiserwetter kurz bevor die wiesn losgeht nachmittags über den viktualienmarkt durch die innenstadt vorbei am dom und theatinerkirche bis hin zum stachus. in der gewissheit: münchen ist und bleibt für mich die schönste stadt der welt.
dann von meiner wahlheimat brüssel und vielen liebgewonnenen freunden mit einer party, die bezeichnend für die letzten 2 1/2 jahre und mein leben dort war. mit tränen in den augen und doch in der gewissheit, dass es richtig, wichtig und gut ist, diese stadt (nochmal) zu verlassen und dem leben in saus und braus und sodom und gomorrha mal den rücken zu kehren.
dann - überraschend und ungeplant - von einem langen leben und lieben grossvater, mit dem ganzen chaos und schmerz, der dazu gehört, wenn ein langjähriges und autoritäres familienoberhaupt diese welt verlässt und sich alle versammeln um den - zwar lang angekündigten, aber immer noch abrupten - abschied zu verarbeiten.
dann auch von der hauptstadt, die mir als bayer zwar immer ein bisschen fremd bleiben wird, aber durchaus ihren charm hat und die ich mir für die zukunft unbedingt "warmhalten" will. verbunden mit dem ersten "richtigen" abschied - für viel zu lange und viel zu weit weg - mitten am flughafen und mit so viel gefühlen, dass man schrecklich traurig ist und doch weiss, dass alles gut werden wird und so ein gefühl von abschied eben auch dazu gehört.
und dann eben von meiner heimatstadt münchen, meinem alten leben hier, das eigentlich schon fast nicht mehr zu mir gehört - bis auf die freunde, mit denen sich (hoffentlich) nie etwas am substanziellen miteinander ändern wird, die ihre flüge für den besuch schon gebucht haben, bevor ich überhaupt wusste, wann es bei mir richtig losgeht und bei denen ich weiss, dass sie auch für mich da sind und sich für mein leben interessieren, wenn es tausende von kilometern entfernt stattfindet.
und morgen dann mal wieder endgültig oder zumindest für lange zeit von meiner heimat, von allem was ich kenne und schätze (wenn auch noch nicht genug, um mich hier zu halten).
und nächste woche dann noch von meinem europa, um aufzubrechen und viel neues zu erleben, am anderen ende der welt, in singapore eben.
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