01 Juni 2009

und sonst so....

Malaysia, Malaysia, Malaysia. Vier mal war ich in den letzten vier Monaten in Singapore' s Nachbarstaat, immer fuer einen Wochenendtrip, immer woanders hin und immer, um der Hektik und der grossen Stadt zu entfliehen. Zuerst auf Rawa Island fuer einen wunderschoen entspannten Strandurlaub, dann fuer ein kurzes Wochenende ohne grosse Begeisterung in Kuala Lumpur, Ostern zum Schnorcheln und Berge gucken auf Tioman, und letztens eben in Malaka -Ueberreste der Kolonialzeit und UNESCO-Kulturerbe entdecken.

Zwar ist die Grenzueberschreitung immer langwierig und kompliziert, von grossen Wachanlagen gesichert und auf jeder Seite der Grenze die gleichen, strengen Kontrollen, was mir als Europaeerin natuerlich ueberhaupt nicht in den Kopf will. Aber dafuer ist Malaysia einfach abwechslungsreich und im Vergleich zum winzigen Stadtstaat natuerlich auch viel groesser. In Singapore hat man naemlich schon manchmal das Gefuehl, dass einem "der Himmel auf den Kopf faellt" und da tut es gut, ab und an mal aus der Hektik, dem Shopping-Wahn und der manchmal doch recht zurechtgestutzten Lebensweise rauszukommen.

Und sei es nur nach Malaysia...Dabei kann man sich ja ueber Singapore eigentlich ueberhaupt nicht beschweren. Es gibt alles, das Leben an sich ist ziemlich einfach und komfortabel: upper-class lifestyle with middle-class income - so hat das mal jemand ganz treffend ausgedrueckt. Und Sicherheit ist natuerlich hier auch ueberhaupt kein Problem. Die Frage ist nur: Zu welchem Preis. Die in Europe so hitzig gefuehrten Diskussionen ueber Datenschutz und Privatsphaere kann hier wohl niemand nachvollziehen. Es ist absolut ueblich, fuer alles die gesamten persoenlichen Daten abzufragen. Fragen, wieso und wozu, koennen oder wollen nicht beantwortet werden. Versuche, die persoenlichen Daten fuer sich zu behalten, werden nicht akzeptiert und rufen ziemliches Unverstaendnis hervor. Da tut man sich manchmal schon ein bisschen schwer.

Ein anderes Thema, mit dem ich hier manchmal so meine Schwierigkeiten habe, ist die Verfuegbarkeit von Informationen. Zwar kann man online auf so gut wie alles zugreifen, aber Fernsehen, Radio und Printmedien sind staatlich monopolisiert, was sich natuerlich auch in der Berichterstattung niederschlaegt. Die muss man natuerlich nicht lesen, sondern kann seine Infos ueber internationale Ereignisse ueber die online-Angebote der deutschen und internationalen Zeitungen beziehen - aber ein bisschen schade ist es natuerlich schon, wenn man von seinem Host-Country nicht die vielseitige Berichterstattung bekommt, die man aus der Heimat gewohnt ist. Die uebrigens ganz schoen weit weg ist.

Da hilft es, wenn man nicht alleine hier ist, nette Kollegen und Freunde aus allen Teilen Europas und Asiens hat, und ab und zu zum Essen in ein typisch deutsches Restaurant gehen kann wo es dann nicht nur Nuernberger Rostbratwuerstl mit Sauerkraut oder Obazdn gibt, sondern zu Spargelzeit sogar extra eingeflogenen deutschen Spargel ;)